fragte mich meine Freundin. Na dafür nehme ich mir immer die Zeit, eigentlich täglich genieße ich einen schönen Latte, Milchkaffee oder Cappu.

Warum eigentlich? Ich frage mich manchmal, wann mir der Latte Macchiato über den Weg lief. Wo aus der banalen Frage, ob ich noch Lust auf eine Kaffee habe, jetzt ein Trend geboren ist.

Konnte ich mir unter Kaffee trinken meist nur einen familiären Pflichtbesuch vorstellen. Oder einen Kaffee in den Stehcafés der berühmten Kaffeeröster zu mir zu nehmen, so ist es heute ein Erlebnis.

Diente früher der Kaffee mit seinem Koffein eher als willkommener Muntermacher, dann ist es heute eher trendy.

Waren es früher so Cafés wie die holländischen Kakaostuben in Hannover, wo sich alte Damen zum Kaffee ein großes Stück Sahntorte gönnen, wird heute in den Coffeebars zum Kaffee eine italienische Antipasti oder Bruschetta bestellt.

Mittlerweile bekomme ich ja beim Bäcker an der Ecke, eine Auswahl von verschiedenen Sorten wie Espresso und Milchkaffee.

In den modernen Coffeebars kommen mir ja schon die Karten mit den ganzen Namen der Kaffeesorten vor, als wenn ich kyrillisch lesen würde, da gibt es Espresso dubio, Iced Cream, Frappuccino und vieles mehr, mit oder ohne Koffein und was auch sonst für Geschmacksrichtungen. Da reicht kaum die Zeit, sich zu entscheiden. Wenn ich nur einen Kaffee bestelle, dann schauen die Leute neben mir einschließlich der Bedienung so, als ob ich was unseriöses bestellt hätte.

Da die Kaffeesucht mich auch oft zu Hause erwischt, war wohl im letzten Jahr zu Weihnachten das Kaffeeset zum Selbermachen von Latte und Co. das meistverkaufte Geschenk.

Dieses Set bestand meist aus zwei eimergroßen Gläsern, einem kleinen elektrischen Milchaufschäumer, der eher wie eine elektrische Zahnbürste aussieht und langen Löffeln, teilweise gab es sogar Strohhalme dazu.

Preiswerter ist es zu Hause schon, wo ich doch ab und an zu geizig bin, die 3,50 Euro abzudrücken, wo ich doch meine Mutter höre, das es ja fast sieben Mark sind und der Kaffee zu 3,99 Euro im Regal steht. Gut es fehlen ja noch die weiteren Zutaten wie Milch und Schokoraspeln die zu den Kosten noch kommen.

Aber eines ist es mir doch wert, den Latte in einem Straßencafé zu genießen, denn das habe ich zu Hause nicht, das Lauschen der Gespräche vom Nachbartisch oder das ich mich lustig mache, über den Kleidungsstil der Vorbeigehenden. So kann aus einem Maniac Monday doch noch ein netter Tag werden.

Hier ein Rezept: LATTE MACCHIATO Die heiße Milch mit einem elektrischen Milchaufschäumer aufschäumen, eine Minute stehen lassen, damit der Schaum oben fest wird. Einen großen Löffel nehmen, an den Rand des Glases halten und den Espresso vorsichtig über den Löffel laufen lassen, so gelingt einem die tolle Dreiteilung des Latte. Etwas Zimt und Zucker auf den Schaum streuen und genießen. Etwas für die Schleckermäulchen, Kokosraspeln oder Amaretto geben dem Latte Macchiato noch den letzten Pfiff.